Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Mahalia_Barnes

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, so heißt es. Mahalia Barnes, die älteste Tochter der australischen Rocklegende Jimmy Barnes und jüngst Kandidatin bei „The Voice“, tritt den Beweis für das Sprichwort an – und dies auf spektakuläre Art und Weise. Zu hören auf ihrer neuen CD „Ooh Yeah“, die ab 20. Februar in den Läden steht.

Von Erk Bratke

Mahalia_Barnes_CoverMahalia Barnes / „Ooh Yeah – The Betty Davis Songbook“ (Provogue / Mascot Label Group / Rough Trade): Wie der Titel schon erahnen lässt, liefert uns Tochter Barnes ein Album mit Coverversionen von Betty Davis. Zwölf Songs als musikalisches Kraftpaket. Gemeinsam mit ihrer Band „The Soul Mates“ plus Unterstützung des amerikanischen Bluesrock-Gitarristen Joe Bonamassa huldigt die Australierin den Werken der Davis aus den frühen Siebziger Jahren: Sexy, rau, funkig – kann man so sagen.

Exkurs: Betty Davis‘ Geschichte ist weitgehend unbekannt. In den späten Sechzigern heiratete sie den Jazzmusiker Miles Davis und machte ihn mit Psychedelic Rock und Jimi Hendrix bekannt. Später veröffentlichte sie drei genre-übergreifende Alben: 1973 das nach ihr benannte Debüt, 1974 „They Say I’m Different“ sowie 1975 „Nasty Gal“. Seitdem beeinflusste sie zahlreiche Künstler wie beispielsweise Outkast, Prince, Erykah Badu, Rick James, Ice Cube und andere.

„Ich bin seit Jahren ein Fan von Betty Davis“, erklärt nun auch Mahalia Barnes. „Als ich ihre Songs zum ersten Mal hörte, war ich hin und weg. Sie ist wild, frei, garstig, rau, funky, intensiv, kraftvoll und sexy zugleich. Ich liebe die Besetzung und auch die Backgroundgesänge. Ich wollte schon immer ein Album machen, das so klingt wie eines von ihren.“ Mahalia wuchs in einer Welt voller Musik aller Stilrichtungen auf. Am meisten bewegte sie jedoch Soul, Blues und Rock’n’Roll – bei dem Papa nur allzu verständlich.

2013 stand Mahalia gemeinsam mit ihrem Vater in den Freight Train-Studios. Unter der Regie des international gefeierten Superproduzenten Kevin Shirley (Joe Bonamassa, Journey, u.a.) entstand Jimmys CD „Hindsight“ (siehe auch DEISTER JOURNAL Nr. 42/Seite 9 vom 24.10.2014 / Archiv der Printausgabe). Mahalia spielte Shirley einige von ihr eingesungene Betty Davis-Tracks vor. Kurz darauf war die Idee zum jetzigen Album „Ooh Yeah“ geboren. Shirley sorgte wiederum dafür, dass Joe Bonamassa dazu verpflichtet wurde. Er gilt aktuell zu den angesagtesten Gitarristen.

Das Ergebnis? Spitze! Gemeinsam spielten sie das Album innerhalb von drei Tagen live in den Freight Train-Studios in Sydney ein. Den Davis-Songs wurde neues Leben eingehaucht. Herausragend ist die unbändige Spielfreude, die Leidenschaft von Funk und R&B und das Gefühl von Soul. Power – vom ersten Ton an geht’s richtig ab.

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