
Neulich in der Glotze: Er macht stagediving auf der Couch und seine sieben Kollegen sind begeistert – von ihm: Daniel Wirtz. Daniel wer? Schön, dass der Frankfurter Alternative Rocker mit dem Rauschebart durch das VOX-Erfolgsformat „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ die Chance erhielt, einem Millionenpublikum bekannt zu werden. Da kommt sein brandneues Album gerade Recht.
Von Erk Bratke
Wirtz / „Auf die Plätze, fertig, los“ (Wirtz Musik / Vertrieb Tonpool): Daniel Wirtz – da war doch was. Stimmt, vor gut zehn Jahren war der super-sympathische Sänger, Gitarrist und Songschreiber mit der Band Sub7even schon einmal auf einem richtig guten Weg. Wen’s interessiert, der sollte sich mal die CD „Free Your Mind“ aus dem Jahre 2002 besorgen – aber das ist ein anderes Thema.
Inzwischen dauert die Solokarriere des ehemaligen Sub7even-Sängers bereits acht Jahre. Am 19. Juni erfolgt nun endlich die Veröffentlichung den langerwarteten Nachfolger des Top 5-Albums „Akustik Voodoo“ (2011). Hier und da heißt es bereits: Wirtz wird 2015 durch die Decke gehen.
Wohl war, möchte man meinen, denn das Album ist ein Hammer. Klar, heutzutage wird deutsch gesungen. Passt auch für ordentlichen (Hard)-Rock. Jedenfalls dann, wenn man die Worte so wählt, wieder gute Daniel das macht. Keineswegs lässt er „nur“ Gitarren sprechen. Textlich packt er all das an, was ihn schon immer umtreibt: Der Mensch zwischen Ohnmacht und „Arsch hoch“, zwischen hart und zart, Zorn und Liebe, Melancholie und Ekstase. „Nach langer Pause macht man dasselbe, aber es klingt anders“, beschreibt der Frankfurter seine Arbeitsweise.
„Auf die Plätze, fertig, los“ und schon geht’s ab. „Leute seid ihr wach? Hier wird jetzt Krach gemacht. Was ist mir Dir?“ Musikalisch und textlich erzählt Wirtz die berühmten Geschichten aus dem Leben. Und läuft es noch so scheiße – weg mit dem Pessimismus, denn es gibt immer noch einen optimistischen Ansatz. Ein 12-Song-starkes Manifest, das Leben zu leben, sich seinem Schicksal zu stellen, es zu formen und am Ende keine offenen Rechnungen zurück zu lassen. Frei nach Wirtz: Wenn es nicht gut ist, dann kann es noch nicht das Ende sein. Hm, kann man so sehen.
„Jeder kann perfekt mitspringen, wenn es drauf ankommt“, scherzt der Musiker und fügt ernster an: „Das ist vielleicht der einzige rote Faden, der sich durchs Album zieht: Alle Songs sind dermaßen livetauglich, dass es gut sein kann, dass wir einfach das komplette Album während der Tour spielen“. Apropos: Selbstverständlich geht Daniel Wirtz mit seinem Werk auf eine umfangreiche Tournee. Glücklicherweise kommt er auch nach Hannover, und zwar am 4. September ins Capitol (weitere Infos auf www.wirtzmusik.de).
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Anfangs konnte es Daniel Wirtz wohl selbst nicht so ganz glauben, dass er zur Primetime im Fernsehen zu sehen ist – und dann auch noch gemeinsam mit Pur-Sänger Hartmut Engler und den Prinzen Tobias und Sebastian. Ach du meine Güte! Außerdem neben ihm auf der Couch: Yvonne Catterfeld, Christina Stürmer, Andreas Bourani und Xavier Naidoo als Chef im Ring. Acht Folgen lang erteilt der Frankfurter einem Millionenpublikum im Erfolgsformat „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ einige Lektionen in Sachen Alternative Rock.
Wer die bisherigen Folgen der aktuellen Staffel gesehen hat, darf durchaus zugeben, dass dieses Tauschkonzert die momentan absolut beste Musiksendung im TV darstellt. Unglaublich, was die Künstler aus solch unterschiedlichen Genre-Ecken mit dem Liedgut der anderen auf die Beine stellen. Ganz großes Kino!
Und Wirtz räumt ab. Erst in dieser Woche interpretierte er einen der ganz frühen, eher unbekannten Pur-Songs voller Emotionalität – diesmal ohne schwere Gitarrenriffs – und rührte damit nicht nur Hartmut Engler zu Tränen. „Couch-Bester“ war Wirtz bereits zuvor, als er Christina Stürmers „Ich kriege nie genug“ so ganz und gar auf seine Art und Weise darbot – inklusive stagediving eben.
Am Dienstag, 23. Juni, ist der Daniel nun selbst an der Reihe. Ab 20.15 Uhr geben die neu gewonnenen Freunde ihre selbst ausgewählten Wirtz-Hits zum Besten. Direkt im Anschluss (21.50 Uhr) folgt die Dokumentation „Die Daniel-Wirtz-Story“ mit Moderatorin Jeannine Michaelse. Weitere Infos und Hörproben auf www.vox.de.
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